Noch bevor die Stiftung überhaupt gegründet wurde, waren die ehrenamtlich Engagierten in deutsch-polnischen Projekten aktiv. Es entstand ein reger Austausch, der auch die Arbeit der Stiftung beeinflusste – Projekte wurden mit der polnischen Partnerin, der Mikulicz Stiftung, entwickelt. Es fanden Ausbildungsaktionen in verschiedenen polnischen Regionen statt, und polnischstämmige Engagierte halfen bei Projekten in Deutschland – gelebtes Europa.
Mit der Corona-Pandemie kamen relativ bald die Kontaktbeschränkungen, und aus Grenzen ohne Kontrollen, wenig mehr als irgendwelche Linien auf Karten, wurden plötzlich wieder harte Grenzen, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Familien und eben auch unsere Projektgruppen trennten.
Schnell wurde daher der Bedarf an gemeinschaftsstiftendenden Projekten und allgemeinverfügbaren Informationen (besonders zu Anfang der Pandemie Frühjahr 2020) deutlich. Wie alle Krisen vergleichbarer Tragweite würde sich auch nur diese Krise im Schulterschluss mit allen Akteuren zu überwinden sein, und was für die Staaten gilt war auch für die zivilgesellschaftlichen Akteure richtig.
Da aber jeder physische Austausch zeitweise nicht möglich war, wurden die Kontakte online gehalten, und die Projekte vorangetrieben. So wurden ZACK Schulungen für Hygiene und Prävention vorbereitet. An diesen Schulungen nahmen mehr als 1000 Grundschüler in Brandenburg teil. Diese Maßnahmen wurden evaluiert, und durch die gewonnenen Informationen wurden die Unterrichtskonzepte modifiziert, und begleitendes Material entworfen – die Hygienefibel war geboren. Die Hygienefibel ist nicht nur ein Nachschlagewerk für die geltenden Hygieneregeln, sondern erklärt auch die Hintergründe. Durch Verständnis der Zusammenhänge wird abstrusen Verschwörungstheorien der Nährboden entzogen. Die Hygienefibel entstand dabei durch die Rückmeldungen von mehr als 200 Schülerinnen und Schülern, ein echtes Gemeinschaftsprojekt, das auch in polnischer Sprache zur Verfügung steht. Die Kinder haben somit die Möglichkeit, ihre eigenen Ansichten zu den Hygieneregeln zu reflektieren, und sich aufgrund von Informationen zu dem Thema eine eigene Meinung zu bilden. In der ersten Auflage wurden 20.000 Stück gedruckt und verteilt, gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg.
Als dann die Grenzen wieder für Berufspendler öffneten und auch in den Betrieben die Arbeit wieder hochgefahren wurde, brauchten viele Grenzpendler einen negativen Antigenschnelltest. Für solche die nicht in Deutschland Ihren ständigen Wohnsitz haben, und trotz Arbeit in Deutschland weiter in Polen krankenversichert waren, bedeutete das zusätzliche finanzielle Belastungen, da sie die Tests selber zahlen mussten. Um hier zu helfen wurden sie in zweisprachigen Kursen ärztlich in die Durchführung von Antigenschnelltests eingewiesen. Und konnten das nun auch in Ihren Betrieben selbst erledigen – die Tests wurden Ihnen hierfür gestellt. Mehr als 100 Einwohnerinnen und Einwohner aus der deutsch-polnischen Grenzregion zu beiden Seiten der Oder nahmen an diesen Schulungen teil, die dank Fördermitteln aus mit KPF-Mitteln der Euroregion Spree-Neiße-Bober für die Teilnehmer kostenlos waren.“